Barriere­freiheits­stärkungs­gesetz (BFSGV):
Digitale Barrierefreiheit wird ab 2025 zur Pflicht!? (Teil 2)

Es drängt sich die Frage auf: Warum schon wieder ein Gesetz? Wie stehen Sie dazu, dass wieder ein neues Gesetz entsteht, was Unternehmern Kopfschmerzen bereiten kann? Und warum brauchen wir überhaupt eine „Pflicht-Barrierefreiheit“?

Ich persönlich finde die Entwicklung toll: endlich wird niemand mehr – auch in der Nutzung digitaler Produkte – ausgeschlossen. Dies ist ja auch zeitgemäß. Das Ding ist nur, dass wir bei Barrierefreiheit immer direkt ausschließlich an „blinde Anwender*innen“ denken, die sich mit sogenannten Screenreadern den Monitorinhalt vorlesen oder mit Braille-Tastatur ausgeben lassen. Und dann kommt auch schnell die Frage nach dem „Warum ist das wichtig für uns?“. Was wir meist vergessen: Es sind aber auch Nutzer wie du und ich eingeschlossen. Ein paar Beispiele: Brillenträger, die den vergrößerten Zoom von Bildschirmen nutzen. Auch Personen, die ausschließlich die Tastatur nutzen, um beispielsweise schnell Formulare auszufüllen. Oder Menschen mit Farbsehschwächen, die auch an der Supermarktkasse nicht erkennen können, ob das rote Lichtsignal darüber zeigt, dass die Kasse bereits geschlossen wurde. Aber auch Menschen, denen es wichtig ist, dass sie dank „leichter Sprache“ auch komplexe Inhalte ohne Wörterbuch verstehen – Tester von Verträgen, Gesetzen oder AGBs seien gegrüßt! 😉

Kurzum geht es bei digitaler Barrierefreiheit letztlich darum, für uns alle so wenig Steine zwischen die Beine zu werfen, wenn wir interaktiv etwas konkretes nutzen oder erreichen wollen. Und diese Entwicklung kann ich doch nur positiv begrüßen! Denn ansonsten verbinden wir mit den Produkten nur Ärger und Frust. Und das kommt mir dann als Unternehmer oder Unternehmen direkt als Bumerang zurück. Wer braucht denn heutzutage sowas?

Aber machen wir uns nichts vor: wenn wir uns im deutschsprachigen Bereich mit anderen Ländern vergleichen, wird man feststellen, dass wir auch in diesem Bereich „viel Luft nach oben“ haben und insgesamt das Thema im digitalen Bereich „stiefmütterlich“ behandelt haben. Besonders bei Unternehmern wird der ein oder andere gedacht haben: „Warum sollte das wichtig sein?“. Oder es wurde als „Nice to have“ auf die lange Bank geschoben.

Kurzum: wir haben in den letzten Jahren nur das umgesetzt, was wir auch mussten. Ohne dabei auch daran zu denken, in wiefern wir alle von nutzerfreundlichen und barrierefreien Produkten profitieren können.

Um dann direkt an das Thema anzuschließen: Was sind denn hier die Chancen für Unternehmer? Was ist der große Nutzen hierbei?

Nun, betreiben wir doch mal spontan ein Gedankenspiel: Wieviele Kunden hätten wir zusätzlich erreichen könnten, die bisher wortwörtlich auf „Barrieren“ bei der Benutzung eines Onlineshops, einer App oder Software stoßen. Hier schlummern also einige Chancen, von denen ich als Unternehmer eindeutig profitieren kann. Neben Umsatzgewinn sollten wir nebenbei nicht vergessen: nur zufriedene Kunden bleiben und bleiben mir als begeisterte Nutzer „treu“. Es geht hier auch um Vertrauen – einen Onlineshop mit zig Barrieren und fehlerhaftem Verhalten werde ich vermutlich kein zweites Mal besuchen. Schon gar nicht, wenn ich meine Überweisungsdaten bereits eingegeben habe, bevor eine Fehlerseite ausgespuckt wird.

Übrigens: Suchmaschinen wie Google haben zwar noch nicht komplett „die Katze aus dem Sack“ gelassen, werfen aber in Entwicklertools und Auswertungen bereits erste Bewertungen für Barrierefreiheitskriterien nach WCAG usw. aus. In sofern bin ich mir sicher, dass dies mittelfristig auch SEO-Experten oder Kunden interessieren dürften, die weiterhin von guten Platzierungen in den Suchergebnissen profitieren wollen.

Sie haben Fragen zum Thema Barrierefreiheit? Sie wissen nicht, was zu tun ist, damit Ihr digitales Produkt barrierefrei funktioniert? Ich berate Sie gern!

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Step 1: UX Analyse

Wir wollen grundsätzlich zu Beginn Ihren Nutzer “verstehen” sowie aktuelle oder potentielle Probleme erkennen. Unser Ziel ist, dass sich Nutzer mit Ihrem Produkt “wohlfühlen” – sogenannt User Experience (UX):

  • Nutzeranalyse / User Research: Wie “tickt” ihr Nutzer? Welche Erwartungen und Wünsche hat er an Ihrem Produkt? 
  • Markt- und Wettbewerbsanalyse: Mit welcher Lösung können Sie Ihre Nutzer primär überzeugen, um sich auf dem Markt absetzen?
  • Produkt- und Usabilityanalyse (z.B. bei bereits bestehenden Produkten): Welche Schwächen sind bei Bedienung oder Aufbau Ihres Produkt zu verbessern, um zeitgemäß und nutzerorientiert aufzutreten?
  • User Interviews und Workshops: Hier interagieren wir mit Workshops sowohl mit potentiellen User Ihres Produkts als auch Ihrer Produkt- und Entwicklungsabteilung, um sofort zu Beginn Probleme auf allen Seiten zu verstehen und zu lösen.

In allen Arbeitsschritten arbeiten wir übrigens agil, d.h. wir tauschen uns mit Ihnen permanent aus, um die Produktentwicklung so zeitsparend und zielführend wie möglich voranzutreiben.

Step 3: UI Design

Hier setzen wir nun den “Feinschliff” für Ihr User Interface und geben Ihrem Produkt eine unverwechselbare, intuitive Gestaltung – vom Product-Icon über den Startscreen bis hin zur Micro-Funktion. Denn auch hier lautet die Devise: “Der Nutzer gibt Ihnen selten eine zweite Chance für den ersten Eindruck!”

  • Product-Icon: So bleiben Sie mit einem prägnanten Markenlogo in Erinnerung! 
  • Informationsdesign: Komplexe Informationen werden so übersichtlich gezeigt, dass sie von Ihrem Nutzer direkt verstanden und genutzt werden können (z.B. mit Infografiken, Diagrammen, Visualisierung von Funktionen, Daten, Systemen usw.)!
  • Screendesign / Interaction Design: Mit dieser Farb- bzw. Grafikwelt überzeugen Sie Ihre User!